Cagliari

Cagliari ist die Hauptstadt und der größte Ort Sardiniens. Cagliari liegt im Süden der Insel, hat eine bezaubernde Altstadt und viele Sehenswürdigkeiten. Viele alte Bauwerke - einige aus römischer Zeit - und vor allem Kirchen sind erhalten. Überall finden sich kleine Cafés und Restaurants, wo man gut essen und trinken kann.

Verkehr

Vom Flughafen Elmas Aeroporto fahren oft Züge direkt zum Hauptbahnhof Cagliaris. Am der Station löst man ein Ticket am Automaten und muss es dort auch stempeln lassen. Dazu führt man das Ticket seitlich in den Entwerter ein, bis es klickt. Im Bahnhof Cagliaris steht eine restaurierte Dampflokomotive. Zum Hafen ist es nicht weit und die Altstadt kann bequem per Fuß erreicht werden.

Bastion San Remy

Die Bastion San Remy wurde um 1900 auf den Fundamenten der alten pisanischen Befestigungsanlagen errichtet. Das Ziel war damals, die verschiedenen Stadtteile besser zu verbinden und auch den Zugang zu den tiefer gelegenen Vierteln zu verbessern. Heute lädt die Terrasse Terrazza Umberto I. mit einem Panoramblick über die Stadt zum Verweilen ein. Die Bastion ist von einer hohen Mauer umgeben, die durch mehrere Tore unterbrochen ist.

Torre dell'Elefante

Der Elefantenturm wurde nach Plänen von Giovanni Copula um 1300 bis 1307 errichtet. Zwei Jahre früher wurde der Zwillingsturm Torre di San Pancrazio fertiggestellt. Der Elefantenturm ist an drei Seiten sind geschlossen. Von der offenen Innenseite sieht man die verschiedenen Stockwerke. Der Turm ist 42 Meter hoch. In der Nähe des Eingangs ist das Marmorrelief eines etwas unförmigen Elefanten zu sehen. Daher bekam der Turm wohl seinen Namen. Der Eingang ist durch drei schwere Tore und zwei Fallgitter gesichert.

In der Nähe des Turmes gibt es ein Eiscafé (Via Corte d'Appello 37) und von der Festungsmauer hat man einen schönen Blick über den Westen der Stadt. Der Eintritt beträgt 3,00 € und geöffnet ist von Montag bis Sonntag von 10:00 bis 20:00 Uhr.

Blick über den Westen Cagliaris
Blick über den Westen Cagliaris

Porta dei Leoni e Cannoniera

Das südliche gelegene Löwentor sicherte den Zugang zur Stadt für Jahrhunderte. Der Weg schlängelt sich in Serpentinen hinauf und war gut zu verteidigen. Es wird angenommen, dass ein Wassergraben und eine Zugbrücke vorhanden war. Zwischen 1552 und 1553 fügte Rocco Capellino weitere Defensivelemente und Schießscharten hinzu.  Zwei Löwenköpfe hängen über dem Eingang. Ab 1692 bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts wurde das Gebäude als Gefängnis benutzt.

Cattedrale di Santa Maria

1258 wurde die Kathedrale Santa Maria zur Hauptkirche. Der Bau wurde nach der Eroberung durch Pisa begonnen. An dieser Stelle befand sich vorher die Kirche Santa Cecilia. Die Kathedrale wurde immer wieder verändert und umgebaut. Die bedeutendsten Änderungen fanden zwischen 1669 und 1702 statt. Dabei wurde die Innenaustattung komplett erneuert. Die letzten Umbauten wurden 1930 vorgenommen. Die Barockfassade des Hauptbogens wurde durch eine Fassade im Römisch-Pisa-Luccese-Stil ersetzt. Der Kirchturm zeigt noch die Originalfassade.

Der Altar wird von 4 liegenden Löwen flankiert. An beiden Seiten schließen sich die Kapellen der Querschiffe an. Die Kapelle rechter Hand ist von 1326. Verzierungen sind im Gotisch-Katalanischen Stil gehalten, die achteckige Basis ist von einem Netzgewölbe mit dekorativen Mustern überdacht. Linkerhand befindet sich eine kleine Pisanische Kapelle mit einem zweigeteilten Fenster.

Krypta

Unter dem Altar befindet sich eine sehr schöne Krypta. Diese besteht aus dem Hauptraum und zwei kleineren abzweigenden Schiffen. Das Tonnengewölbe ist reich verziert. An den Wänden befinden sich Kacheln mit Gesichtern, jedes Gesicht scheint anders zu sein.

Der Hauptraum enthält das Mausoleum des Erzbsichofs d'Esquivel. Das Gewölbe ist im Barockstil reich verziert. Auf dem Boden steht eine mehrfarbige Statue der Madonna mit Kind. Der linke Nebenraum ist Heiligen Saturnino gewidmet und enthält einen Sarg von Carlo Emanuele di Savoia, einem Kardinal. Der rechten Raum ist Heiligen Luzifer gewidmet und enthält das Mausoleum von Luisa di Savoi, der Schwester des Vizekönigs Carlo Felice.

Im Schatzmuseum der Kathedrale werden Silberkreuze, Gewänder der Erzbischöfe ausgestellt.

Chiesa di San Saturnino

Die Basilika von San Saturnino ist eine der ältesten und frühesten Zeugnisse der christlichen Religion auf Sardinien. Die Kirche erinnert an den Martyrer Saturnino, welcher am 23. November 304 auf Grund von Diokletians Verfolgungsediktes erschlagen wurde.

Das Gebäude hat ein Kreuz als Grundform, der zentrale Teil ist noch gut erhalten. Die Säulen sind aus roten afrikanischen Trachyt. Die Inschrift "Dominvs qvi incoasti perfice vsqve in fine" ist mit einem Kreuz und einer Taube versehen.

Zwischen 507 und 523 wurden die Arbeiten wieder aufgenommen und ein Kloster neben die Kirche gebaut. Zu der Zeit war Fulgenzio Bischof von Cagliari.

1089 gewährte Papst Urban II den Benediktinermönchen von St. Victor de Marseille die Nutzung der Gebäude. Kurz danach wurde mit der Sanierung und Erweiterung der Kirche begonnen und am 1. April 1119 abgeschlossen.

1324 wurde das Gelände mit einer Mauer umgeben und befestigt. Ab 1444 nutzten die Mönche die Kirche nicht mehr. Im 17. Jahrhundert wurde nach dem Körper des Märtyrers gesucht. Dabei wurden Ausgrabungen um Friedhofsbereich durchgeführt. Der Nord- und der Südarm wurden komplett entfernt, das Material für den Bau der Kathedrale verwendet.

Chiesa di Sant'Anna

Die Kirche wurde zwischen 1785 und 1817 nach Plänen des Architekten Guiseppe Viana erbaut. Allerdings wurde der Bau erst 1930 beendet. Die späte Barockfassade zeigt viele typische pisanische Stilelemente. Der Innenraum wartet mit dem einzigen Schiff auf und bewahrt drei bedeutende Kulturgüter auf: ein Holzkreuz aus dem 14. Jahrhundert von der Kirche St. Francis aus Stampace, eines Stadtviertel Cagliaris; die Statue des gesegneten Amadeus von Savoy von dem Bildhauer Andrea Galassi und ein Gemälde von Giovanni Marghinotti, welches Christus den Erlöser darstellt. 1943 wurde die Kirche durch Bomben schwer beschädigt.

Villa di Tigellio

In der Via Tigellio nahe des Botanischen Gartens kann eine Ausgrabung besichtigt werden. Die drei Gebäude stammen aus dem 1. Jahrhundert vor Christus, es sind aber nur noch wenige Reste und Bodenmosaiken übrig. Schautafeln zeigen, wie die Gebäude einmal ausgesehen haben könnten. Der Eintritt kostet 2 €. Es gibt Kombikarten für die Villa di Tigellio, Torre dell'Elefante, Torre di San Pancrazzio, Grotta della Vipera und Cripta di Santa Restituta.

Anfiteatro Romano

Oberhalb des botanischen Gartens liegt das römische Amphitheater. Dieses kann nur an Freitagen, Samstagen und Sonntagen zwischen 9:00 und 18:00 Uhr besichtigt werden. Gegenüber dem Eingang befindet sich die kleine Kirche Chiesa di Fra Ignazio.

Anfiteatro Romano
Anfiteatro Romano

Orto Botanico

Der botanische Garten wude im 17. Jahrhundert gegründert. In das heutige 5 Hektar große Gelände wurde der Garten in der Mitte des 19. Jahrhunderts auf Initiative von Professor Patrizio Gennari umgezogen. Höhlen und Wasserbassins aus punisch-römischer Zeitsind die Anlage integriert. Der Garten unterteilt sich in drei Teile. Ein Teil umfasst die mediterrane Vegetation, ein Teil zeigt tropische Gewächse und ein Teil zeigt die Vegetation trockener Gegenden. Der Park ist von Montag bis Freitag von 9:00 Uhr bis 18:00 Uhr geöffnet. Der Eintritt beträgt 4 €.

Gardini Pubblici

Unweit das römischen Amphitheaters befindet sich ein langgestreckter öffentlicher Park. Wasserbecken und Bänke laden zum Verweilen ein.

Gardini Pubblici
Gardini Pubblici

Mercato di San Benedetto

Die Markthalle befindet sich an der Via Ottone Bacaredda, in Höhe der Via Tiziano. Der nüchterne Bau enthält über 200 Marktstände, wo es vor allem Gemüse, Käse, Fleisch, Fisch, Wein und Brot zu kaufen gibt. Die meisten Waren kommen direkt von der Insel.

Eine weitere kleinere Markthalle gibt es in der Nähe der Kirche Chiesa di San Domenico, an der Via 24 Maggio / Via San Domenico. Hier findet sich vor allem Fisch im Angebot.