Pompeï

Pompeï war eine antike römische Stadt, die beim Ausbruch des Vesuvs 79 n. Chr. verschüttet worden ist. Die ersten Ausgrabungen begannen im 18. Jahrhundert. Das Stadtgebiet ist sehr groß und nur ein Teil ist ausgegraben. Durch die ersten Ausgrabungen wurden viele Wandmalereien zerstört, Gegenstände entnommen.

Anfahrt

Pompeï erreicht man, in dem man mit der blauen Circumvesuviana-Linie Richtung Sorrento bis Pompei Scavi fährt. Von der Station läuft man die Via Sacra bis zum Ende, biegt nach links in die Piazza Bartolo Longo und dann die nächste Gelegenheit in die Via Roma ein. Dieser folgt man bis zur Piazza Anfiteatro.

Anfiteatro

Gleich am Eingang ist das Amphitheater nicht zu übersehen. Es fasste ungefähr 20.000 Zuschauer. Die Wände sind an manchen Stellen mit Kritzeleien bemalt. Auffällig sind die Zuschauerzugänge, die von außen angebaut sind.

Außenansicht Amphitheater
Außenansicht Amphitheater

Steht man in der Arena des Amphitheaters wird einem die Größe erst bewusst. Von außen erscheint es nicht so riesig.

In der Arena des Amphitheaters
In der Arena des Amphitheaters

Palestra Grande Negri

Gegenüber dem Amphitheaters befindet sich die Sportanlage. Leider war diese nicht zu besichtigen, man konnte aber einen Blick hineinwerfen. Die Anlage war umgeben von einem Säulengang, es gab ein Schwimmbecken.

Porta Sarno und Porta Nola e Cinta Muraria

Teile Pompeïs in der Nähe des Amphitheaters sind noch nicht ausgegraben oder man sieht nur Teile der Gebäude. Stattdessen ist es empfehlenswert, einen Teil der Stadtmauer abzugehen. Diese Verteidungsmauer war mit mehreren Türmen und Stadttoren versehen. Man passiert zuerst Porta Sarno, etwas später Porta Nola e Cinta Muraria. Folgt man der Via Nola, erreicht man das Zentrum Pompeïs. Am Anfang sind nur wenige Mauerreste von den Häusern zu sehen, auch finden sich nicht erschlossene Regionen der Stadt.

Gassen und Straßen

Pompeïs ist von mehreren Hauptstraßen von Ost nach West und von Nord nach Süd durchzogen. Dazwischen gibt es kleine und enge Gassen. Diese sind manchmal gerade 2 Meter breit. An vielen Kreuzungen befinden sich öffentliche Brunnen, teilweise sieht man alte Bleirohre, die der Wasserversorgung dienten.

Casa del Forno

Dieses Gebäude war eine Bäckerei. Man erkennt noch Teile der Mühlen und des Ofens. Das Mehl wurde anscheinend selbst gemahlen und dann zu Brot weiterverarbeitet.

Casa della Caccia Antica

Einige Wandmalereien in dem Gebäude sind gut erhalten. Die kleinen Figuren sind sehr detailliert und genau gezeichnet.

Casa del Poeta Tragica

Das Gebäude ist größer als die meisten anderen. Der Innenhof enthält einen kleinen Schrein und Säulen. Die Wände sind bemalt, die Darstellungen sind sehr realisistisch. Die Böden sind mit Mosaiken verziert.

Taberna Hedones

In der Stadt finden sich mehrere Tavernen. Die Taberna Hedones zeichnet sich durch ein Wasserbecken und einen Mosaikfußboden aus. Das Gebäude kann nicht besichtigt werden.

Taberna Hedones
Taberna Hedones

Basilika

Nahe beim Forum lag die Basilika. Das Gebäude ist aus Ziegeln errichtet und wurde mit Stuck überzogen. So wird die Illusion eines Mauerwerks aus Quadern erzeugt. Auf dem Gelände davor finden sich Reste von Säulen und Sockeln.

Arco Onorario

Die Ehrenbögen dienten der Kaiserpropaganda. Wer dargestellt wurde, ist heute nicht mehr bekannt.

Tempio di Apollo

Westlich vom Forum befindet sich der Tempel des Apollon. Apollon war der höchste Stadtgott. Ein Teil der Säulen sowie einige Bronnzestatuen sind noch erhalten. Im Zentrum des Tempels ist ein Podest, davor steht ein kleiner Marmorsockel. Vom Eingang des Tempels schaut man fast genau auf den Vesuv.

Tempio di Apollo mit Blick auf den Vesuv
Tempio di Apollo mit Blick auf den Vesuv

Thermen

Pompeï besaß mehrere Thermen. Die Terme Stabiani (Stabianer Thermen) waren reich verziert. Die Decken waren stuckiert und als Tonnengewöble realisiert. Es gab sogar eine Badewanne aus Marmor, eine Marmorschale. Die Decke in den Umkleideräumen wird von kleinen Atlantenfiguren getragen. Die Therme hatte sogar einen eigenen Bereich für Frauen.

Empfehlenswert ist auch der Besuch der Terme Suburbane (Vorstadtthermen). Die Wandmalereien im Umkleideraum stellen erotische Szenen dar.

Fazit

Pompeï ist zwar deutlich größer als Ercolano, aber ein Großteil der Gebäude ist nicht ausgegraben oder restauriert. Dies schützt die in der Erde liegenden Reste weiterhin.

Die östlichen Teile, abgesehen vom Amphitheater und den Palestra sind nicht erschlossen. Durch die Unmenge an Gebäuden verliert man schnell den Überblick und übersieht einige der interessantesten Dinge. Einige Gebäude sind auf Grund von Baumaßnahmen nicht zu besichtigen. Trotzdem gibt die Besichtigung von Pompeï einen Eindruck von den antiken Städten Roms.

Empfehlenswert ist es, sich einer der Führungen anzuschließen. Gerade dort wird man auf viele Details hingewiesen.  Leider sind viele Gebäude nicht in einem besonders gutem Zustand und es müssen dringendst wichtige Konservierungsmaßnahmen durchgeführt werden.