Convento de Santa Clara

Das ehemalige Klarissenkloster ist nur durch eine kleine, unscheinbare Pforte zu betreten. Wenn die Tür geschlossen ist, einfach klopfen oder die Klingel benutzen. Eine Besichtigung ist nur mit Führung möglich, der Preis beträgt 2 € pro Person.

Das Kloster wurde Ende des 15. Jahrhunderts durch den ältesten Sohn des Entdeckers von Madeiras, João Gonçalves Zarco gegründet. Der Bau begann 1492 mit der kleinen Kapelle Nossa Senhora da Conceição und wurde 1497 abgeschlossen.

Der Eintritt in das Kloster erfolgte bereits mit 14 Jahren. Mindestens zwei Jahre betrug die Novizenzeit. Im Nonnensaal war für die Äbtissin ein extra gekennzeichneter Stuhl vorhanden. Der Saal für die Novizinnen befindet sich über dem Saal der Nonnen und ist karger ausgestattet. Das Holz der Dielen und Decken stammt teilweise aus dem 15. Jahrhundert.

Das Kloster spielte eine wichtige soziale Rolle. Viele aristokratische Töchter lebten im Kloster. Heute lebt noch eine Nonne im Kloster. Ein Kindergarten wird vom Kloster betrieben.

Im 19. Jahrhundert wurde das Kloster verlassen, weil sich keine neuen Novizinnen mehr fanden. Es wird heute vom Franziskanerorden betrieben.

Kirche

Die Hauptkirche ist reich mit Azulejos verziert. Hier finden sich auch die Gräber von João Gonçalves Zarco, seiner Frau und der älteste Tochter Constança de Noronha begraben, die auch erste Oberin des Klosters war. Sie hatte auch ihre eigene Privatkapelle.

Der Altar ist mit einem großen vierteiligen Tabernakel aus Silber ausgestattet. Die Wände sind mit Gemälden behangen. Im Rückraum der Kirche befinden sich durch ein Gitter abgetrennt der Saal der Nonnen und darüber der Saal der Novizinnen. Damit war es den Bewohnerinnen des Klosters möglich, den Gottesdiensten beizuwohnen. Einmal im Jahr durfte der Bischof das Kloster als einziger Mann betreten. Ein extra Stuhl stand für ihn im Saal der Nonnen bereit.

Da die Kirche für die Öffentlichkeit war, durften die Nonnen die Zeremonien nur indirekt beiwohnen. Für die Kommunion gingen sie durch einen kleinen Gang, der am Ende mit einem Gitter verschlossen war.

An der Rückseite des Gebäudes befindet sich ein Sarkophag, der mit einem Löwenrelief verziert ist. Der Löwe steht hierbei als Symbol für die Auferstehung.

Der Glockenturm wurde im 17. Jahrhundert errichtet.

Holzaltar

Im Innenhof befindet sich hinter einer blinden Tür ein hölzerner Alatar aus dem 16. Jahrhundert. Die Zeichen der Zeit haben ihm stark zugesetzt und die Malereien sind teilweise verblasst. Die verwendeten Steine weisen auf die Herkunft hin. Die hellroten Steine stammen aus Porto Santo, du dunklen sind Vulkangestein von Madeira.

Privatkapellen

Auf dem Klostergelände gibt es mehrere Privatkapellen. Viele sind mit den typischen Keramikfliesen verziert. Hier konnten die Nonnen ungestört beten.